Jugendliche auf Spurensuche in der Geschichte:„Wer an Europa zweifelt, sollte Verdun besuchen“

Am 29. Juli 2024 machten sich Jugendliche aus dem Raum Idar-Oberstein auf eine besondere Tagesfahrt: Unter dem programmatischen Titel „Wer an Europa zweifelt, sollte Verdun besuchen“ ging es an einen der symbolträchtigsten Orte der europäischen Geschichte.
In Verdun, wo 1916 über 300.000 Menschen starben, wurden Spuren sichtbar, die noch heute eindrucksvoll mahnen: Nie wieder Krieg – nie wieder Nationalismus. Der Tag war geprägt von intensiver Auseinandersetzung mit Krieg, Erinnerungskultur und der Frage, wie wir heute für Frieden und ein geeintes Europa eintreten können.
Nach der Ankunft stand zunächst eine Kurzführung im zerstörten Dorf Douaumont auf dem Programm – einem der vielen Dörfer, die nie wieder aufgebaut wurden. Anschließend besuchte die Gruppe das Memorial-Museum von Verdun, das nicht nur die Ereignisse der Schlacht dokumentiert, sondern in einer aktuellen Sonderausstellung mit Fotografien aus der Ukraine auch erschütternde Parallelen zur Gegenwart aufzeigt.
Am Nachmittag folgte eine Führung durch das Fort Douaumont, einen zentralen Ort der Schlacht, sowie der Besuch des Beinhauses (Ossuaire de Douaumont) mit dem angrenzenden französischen Soldatenfriedhof – Orte, die durch ihre Stille und Symbolkraft tief bewegten. Den Abschluss bildete der Besuch des deutschen Soldatenfriedhofs in Consenvoye, wo ein literarischer Impuls auf Erich Kästners Gedicht „Stimmen aus dem Massengrab“ basierte.
In der Abschlussrunde reflektierten die Jugendlichen, was sie mitnehmen: neben geschichtlichem Wissen vor allem ein tieferes Verständnis dafür, wie brüchig Frieden sein kann – und wie wertvoll ein gemeinsames Europa ist, das auf Versöhnung, Demokratie und Zusammenarbeit baut.
Großzügig unterstützt wurde diese Bildungsfahrt durch die Partnerschaft für Demokratie im Nationalparklandkreis Birkenfeld im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie Leben!"