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Firmprojekt verbindet Geschichte, Glaube und Gegenwart:Auf christlichen Spuren in Trier

Im Rahmen der Firmvorbereitung begaben sich 32 Jugendliche aus dem Pastoralen Raum Idar-Oberstein auf Spurensuche in Trier. Von den frühen Christen in der Antike bis zum Zeugnis gelebten Glaubens heute erlebten sie einen abwechslungsreichen und intensiven Tag
Trier_Firmprojekt
Datum:
2. Sept. 2025
Von:
Michael Michels

32 Jugendliche aus dem Pastoralen Raum Idar-Oberstein machten sich am 30. August 2025 gemeinsam mit ihren Begleitern auf nach Trier und wurden dort schon von Jugendpfarrer Peter Zillgen erwartet. Er begleitete die Gruppe den ganzen Tag. Ziel des Projekts war es, „gelebten Glauben von der Antike bis zur Gegenwart zu entdecken“ – und dies gelang in vielfältiger Weise.

Der Tag begann mit einer Führung durch die Ausgrabungen unter St. Maximin. Dort konnten die Jugendlichen ein beeindruckendes Gräberfeld bestaunen, das viel über den Glauben und die Gesellschaft in der Antike verrät. Besonders deutlich wurde, wie rasant sich in kurzer Zeit die Situation der Christinnen und Christen wandelte – von der Verfolgung bis hin zur Anerkennung als Staatsreligion.

Ähnliche Themen griff die anschließende Besichtigung von St. Paulin auf. Pastor Joachim Waldorf führte durch die Kirche und erklärte die eindrucksvollen Deckengemälde. Dabei schlug er Bögen von den Geschichten der Christenverfolgung über die Thebäische Legion bis hin zu Bischof Paulin, der sich mit ganzer Kraft für den Glauben an den „wahren Gott und wahren Menschen“ einsetzte. Anschließend wurde in der Krypta unter der Kirche das Grab vom Hl. Bischof Paulin besucht.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen im neu eröffneten Jugendhaus des Bistums Trier ging es weiter zum Trierer Dom. Dort lässt sich wie an vielleicht keinem anderne Ort die fortwährende Geschichte des Christentums bestaunen, von frühchristlichen Ausgrabungen, über die antike Doppelkirchenanlage bis zu modernen Teilen des Gotteshauses. Michael Michels und Jugendpfarrer Peter Zillgen führten die Jugendlichen sogar hinter die Kulissen – hoch hinauf über die Dächer der Stadt. So konnten die Jugendlichen der Trierer Kathedralkirche wortwörtlich einmal "aufs Dach" steigen.

Ein besonderer Moment war die Pause im Kreuzgang: An einem einzigen Blickpunkt konnten die Jugendlichen fast alle Baustile von der römischen Antike bis zur Moderne erkennen. Diese „Einheit in Vielfalt“ ist eine große Besonderheit des Trierer Doms – ein Bauwerk, das unterschiedliche Formen und Epochen zu einem Ganzen verbindet. Michael Michels ermutigte die Jugendlichen, diesen Gedanken auf die Kirche heute zu übertragen: Oft entstehe in der Kirche und in den Gemeinden der Eindruck, „es war schon immer so“. Doch die Geschichte – und auch dieser Tag – zeigten eindrücklich: Vieles war in der Kirche schon ganz anders und hat sich im Laufe der Zeit gewandelt. Deshalb dürfe man auch für die Zukunft darauf vertrauen, dass Kirche neue Gestalt annehmen kann und wird.

Der letzte Programmpunkt führte in das Brüderkrankenhaus Trier. Hier erfuhren die Jugendlichen von der Geschichte und der aktuellen Arbeit der Barmherzigen Brüder und vom bleibenden Zeugnis ihres Gründers, des seligen Peter Friedhofen. In der Maria-Hilf-Kapelle feierte die Gruppe mit Jugendpfarrer Zillgen eine Abschlussmesse direkt am Grab Friedhofens.

In seiner Predigt griff Jugendpfarrer Zillgen den Titel der bekannten US-Serie über das Leben Jesu auf: The Chosen. Wörtlich könne man diesen Titel im Englischen sowohl im Singular als auch im Plural übersetzen – „Der Auserwählte“ oder „Die Auserwählten“. Jesus selbst, so Zillgen, sei der Auserwählte. Doch zugleich wähle er Menschen aus, die in seinem Sinne die Welt verändern sollen. Die Jugendlichen rief er dazu auf, sich von Jesus persönlich auserwählen zu lassen – als Ermutigung, den eigenen Glaubensweg zu gehen.

Nach so vielen Eindrücken durfte zum Abschluss auch das leibliche Wohl nicht fehlen: Gemeinsam ließen sich alle noch frisch zubereitete Burger schmecken – ein lockerer Ausklang nach einem intensiven Tag. Viele waren sich einig: Die „Spurensuche in Trier“ verband Geschichte und Glaube auf eindrucksvolle Weise und machte deutlich, wie lebendig Christsein gestern wie heute ist.