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Mit der Kirner Jugendleiterrunde werde ich regelmäßig zum Kind. Aus einer Laune heraus haben wir Super Mario für uns wiederentdeckt. Sie wissen schon – den ulkigen italienischen Klempner mit blauer Latzhose und roter Mütze, der eine Prinzessin retten und dafür Schildkröten ausweichen, durch Rohre klettern oder auf Pilze springen muss. Natürlich gibt es sein Leben auch in Abwandlungen zu bespielen: Als Arzt im berühmten Dr. Mario, oder in „Mario Kart“ auf fantasievollen Strecken mit Turbopilzen, Bananenschalen und den unterschiedlichsten Hindernissen. Stunden können wir diese Spiele mit- und gegeneinander spielen. Was uns, wie Millionen anderer Menschen mehrerer Generationen an diesen Spielen so fesselt, hat Mark Rober untersucht. Er ist YouTuber, Ingenieur und Erfinder und hat mehrere Jahre für die NASA und für Apple gearbeitet. Er hat mittels eines Spiel-Experimentes mit über 50.000 Teilnehmenden herausgefunden, dass wir Menschen viel motivierter und zielstrebiger mit Problemen umgehen, wenn die Botschaft lautet: „Das hat leider nicht funktioniert. Probiere es doch einfach nochmal!“
Das scheint das Erfolgsprinzip von Super Mario zu sein. Denn wenn man beim Spiel “scheitert” also zum Beispiel an einem Hindernis hängen bleibt oder einen Abgrund herunterstürzt, erhält man immer wieder die Chance, das gleiche Level nochmal zu probieren und meistert die Problemstelle oft direkt auch besser.
In Anlehnung an das Spielprinzip bei Super Mario hat Mark Rober dieses Phänomen den „Super Mario Effekt“ benannt.
Warum ich Ihnen das erzähle? Weil für mich der „Super Mario Effekt“ auch sehr viel mit der Fastenzeit zu tun hat. Die Texte und Gottesdienste der Fastenzeit lenken zwar unseren Blick sehr stark auf das, was in unserem Leben nicht funktioniert. Die Momente, in denen wir scheitern, in denen wir uns selbst, anderen Menschen oder dieser Welt etwas schuldig bleiben, in denen wir uns versündigen an Gott und seinen Menschen, werden immer wieder in den Mittelpunkt gerückt.
Das verschafft einem schnell schon einmal den Eindruck, die Fastenzeit wäre ein immer wiederkehrendes “Game-Over”, das einem zuruft, “du spielst verdammt schlecht, lass es am besten ganz sein”.
Für mich tickt die Fastenzeit aber eigentlich ein bisschen so wie “Super Mario”. Es geht nicht darum, uns herunterzudrücken oder zu demütigen. Sie will uns vielmehr sagen: “Sei ein bisschen so wie Mario! Probiers doch einfach nochmal!”